Die Zeiterfassungspflicht ist ein Thema, das nach wie vor viele Unternehmen und Arbeitnehmer in Deutschland beschäftigt. In diesem Beitrag werden wir die sieben wichtigsten und häufigsten Fragen rund um die Zeiterfassungspflicht beantworten, einschließlich der zeitlichen Umsetzung, der Anforderungen an die Erfassung, und wer von dieser Pflicht befreit ist. Zudem klären wir, wer die Verantwortung für die Dokumentation trägt, wie die Kontrolle der Zeiterfassung erfolgt und welche Konsequenzen bei Nichtbeachtung drohen.
1. Wann kommt die Zeiterfassungspflicht?
Sie ist bereits in Kraft getreten: Ab dem 01.01.2024 gilt die Zeiterfassungspflicht. Diese Pflicht ergibt sich aus einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aus dem Jahr 2019, das die Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, ein System zur Erfassung der Arbeitszeit einzuführen. Laut einem Beschluss des Bundesarbeitsgerichts vom September 2022 sind Unternehmen verpflichtet, die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten zu dokumentieren.
2. Wie muss die Arbeitszeit erfasst werden?
Die Arbeitszeit muss präzise und verlässlich erfasst werden. Dies kann sowohl manuell als auch digital per Software-Lösung erfolgen. Elektronische Zeiterfassungssysteme, Stempelkarten oder schriftliche Aufzeichnungen sind zulässig, solange sie genaue und nachvollziehbare Aufzeichnungen der Arbeitsstunden gewährleisten.
3. Ist minutengenaue Zeiterfassung Pflicht?
Ja, die Erfassung der Arbeitszeit muss minutengenau erfolgen. Dies bedeutet, dass Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit sowie Pausenzeiten genau dokumentiert werden müssen. Diese Anforderung soll sicherstellen, dass alle geleisteten Arbeitsstunden korrekt erfasst und überprüft werden können.
4. Wer ist von der Zeiterfassung befreit?
Bestimmte Personengruppen m Sinne von § 5 Abs. 3 BetrVG können von der Zeiterfassungspflicht befreit sein. Dazu gehören leitende Angestellte und Mitarbeiter in Vertrauensarbeitszeitmodellen, bei denen die Arbeitszeit nicht nach Stunden, sondern nach Zielerreichung bewertet wird. Auch bestimmte Branchen mit speziellen Regelungen können Ausnahmen haben.
5. Wer muss die tägliche Arbeitszeit dokumentieren?
Grundsätzlich sind die Arbeitgeber dafür verantwortlich, die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter zu dokumentieren. Sie können diese Aufgabe jedoch an die Arbeitnehmer delegieren, die dann ihre Arbeitszeiten eigenständig erfassen und melden müssen. Arbeitgeber müssen jedoch sicherstellen, dass die Erfassung korrekt und vollständig erfolgt.
6. Wer übernimmt die Arbeitszeiterfassung?
Die Einführung und Pflege der Arbeitszeiterfassung obliegt in erster Linie den Arbeitgebern. Darüber hinaus können auch Aufsichtsbehörden wie die Gewerbeaufsicht oder die Berufsgenossenschaften Kontrollen durchführen, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen.
7. Was passiert, wenn Arbeitszeit nicht erfasst wird?
Werden Arbeitszeiten nicht ordnungsgemäß erfasst, drohen dem Arbeitgeber empfindliche Strafen. Diese können von Bußgeldern bis zu 30.000 Euro oder zu Schadenersatzforderungen reichen, falls Arbeitnehmer nachweisen können, dass ihnen durch die fehlende Zeiterfassung Nachteile entstanden sind. Zudem kann es zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen kommen, die das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer belasten.
Fazit
Die Zeiterfassungspflicht stellt eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Arbeitnehmer dar und soll faire Arbeitsbedingungen gewährleisten. Unternehmen sollten sich frühzeitig auf die neuen Regelungen vorbereiten und geeignete Systeme zur Zeiterfassung einführen. Durch eine transparente und genaue Dokumentation der Arbeitszeiten können sowohl rechtliche Risiken minimiert als auch ein gerechter Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit sichergestellt werden.
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